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Oben: Mannschaftsgebäude und Oberburg

Links: Rondell am herzglichen Schloss

Darunter: Frontseite des herzoglichen Schlosses mit dem Eingang zum Keller

Unten: Ausblick über die Stadt Singen bis zum Bodensee

Der Kegel des Hohentwiel war bereits in keltischer und römischer Zeit befestigt. Von diesen Anlagen ist auf dem Berg selbst nichts mehr erhalten, wohl aber in den Schutthalden am Fuß des Berges. Die nachgewiesenen Befestigungen datieren frühestens in hochmittelalterliche Zeit.

Im Zug der Versuche, das alemannisch/schwäbische Herzogtum, das die Karolinger 746 aufgehoben hatten, wieder zu errichten, wurde von Burchard II. 914 der Berg befestigt und bis zur Mitte des Jahrhunderts als Herzogsburg ausgebaut. 970 gründete Buchard III. hier ein dem Heiligen Georg geweihtes Kloster. Nach dem Tod von Burchards Witwe Hadwig zog Kaiser Otto III. die alten Rechte des Königtums wieder an sich. Das Kloster wurde 1004 nach Stein am Rhein verlegt, der Berg verlor zunächst an Bedeutung.

Im 11. Jahrhundert war die Burg offenbar im Besitz der Zähringer und/ oder ihrer Gefolgsleute, der Herren von Singen, und kam im 13. und 14. Jahrhundert in den Besitz verschiedener Adelsgeschlechter.

Ab 1483 erwarben die Herzöge von Württemberg Rechte an der Burg, später die Burg selbst und konnten so den Konkurrenzkampf mit Habsburg hier für sich entscheiden. Ab 1538 war der Berg vollständig in württembergischer Hand und wurde in der Folgezeit als Landesfestung ausgebaut. 1559 wurde durch Aberlin Tretsch auf den Resten des Alten Palas ein Schlossbau errichtet, aus dem 16. Jh. stammt auch der Bau des Geschützturms "Rondell Augusta" im Südosten. Auch im 17. Jahrhundert, besonders im 30jährigen Krieg war der Hohentwiel ein wichtiger Platz in der Auseinandersetzung mit Habsburg.

Nach dem Krieg wurde die Festung weiter ausgebaut und diente sowohl als Staatsgefängnis als auch als Rückzugsort für die herzogliche Familie, bis sie schließlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Bedeutung verlor.

Die Festung wurde von Württemberg in der Revolutionskriegen an Frankreich ausgeliefert, die Festungswerke 1800/01 geschleift.

Durch württemberg-badischen Ausgleich kam das Umland 1810 an Baden, während der Berg mit der Festungsruine selbst als Krongut bei Württemberg verblieb. Am 1. Januar 1969 kam der Hohentwiel offiziell zu Singen. Die Festung verblieb jedoch beim Land Baden-Württemberg.

Festungsruine Hohentwiel
Infozentrum
Auf dem Hohentwiel 2a
78224 Singen
Telefon 0 7731.6 91 78
info@festungsruine-hohentwiel.de

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