Kurpfälzisches Museum Heidelberg:Das Kunstwerk des Monats |
April 2003 | ||||
- Sammlungsblatt - | |||||
Charles de Graimberg |
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Der französische Adlige Charles de Graimberg kam am 4. Oktober 1810 zum Zeichnen nach Heidelberg. Die Stadt und das Schloss in ihrer einzigartigen Lage im Neckartal und die historische Bedeutung der Ruine faszinierten ihn derart, dass er sein Lebenswerk auf die Schlossruine ausrichtete und in Heidelberg ansässig wurde | ||||
Bei Graimbergs zweiter großer Schlossansicht wird insbesondere im Blick von Osten, über die Ruine weg in die Rheinebene, mit den im abendlichen Gegenlicht atmosphärisch verklärten Konturen, der Einfluss der Romantik augenfällig. Graimberg entschied sich für die klassische Komposition mit fest umrahmter Bildbühne, Repoussoirelement und figürlicher Staffage im Vordergrund und einer von Horizontalen, Vertikalen und Diagonalen eingefassten Tiefenöffnung mit in die Ferne leitenden, linearperspektivisch ausgerichteten Blickbahnen. Während der Vordergrund und der Baukörper der Ruine klar konturiert sind, scheint über der Dachlandschaft Heidelbergs ein zarter Schleier zu liegen und die Rheinebene mit den Pfälzer Bergen im Hintergrund löst sich zunehmend im flirrenden Licht in der Ferne auf. Das Kompliment für die optimale druckgraphische Umsetzung des Blattes und die Klarheit der Komposition gebührte seiner Ansicht nach einzig seinem Freund Christian Haldenwang (1770-1831), den er mit Malern wie Claude Lorrain und dem berühmten englischen Landschaftsstecher William Woollett in einem Atemzug nennt. Charles de Graimberg widmete seine "Erste allgemeine Ansicht" dem französischen König Ludwig XVIII. und gab damit seiner politischen Überzeugung als Anhänger des Ancien Regime und der Restauration der Bourbonen Ausdruck. Textvorlage: Anja-Maria Roth |
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Literatur: |
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"Erste allgemeine Ansicht des
Schlosses, der Stadt und des Thales von Heidelberg. Vom Wege nach dem
Wolfsbrunnen. Dediee au Sauveur de la France, au bon Pere de son Peuple,
Sa Majesté Louis XVIII. Roi de France et de Navarre. Par le plus affectionne,
le plus soumis et le plus devoue de ses fideles sujets Charles de Graimberg." Zeichnung: Charles de Graimberg (1814); Kupferstich: Christian Haldenwang (1815) 46,4 x 56,5 cm (Platte); Inv. Nr. S 863 |
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