Die Zisterzienser

lat. Sacer Ordo Cisterciensis, Abk. SOCist, auch Bernhardiner, kath. Mönchsorden, als Reformbewegung aus dem Benediktinerorden hervorgegangen, 1098 von Robert von Molesme im Stammkloster Cîteaux gegr.; durch Bernhard von Clairvaux im 12. Jahrhundert wesentlich gefördert; päpstl. Approbation 1119. Der Zisterzienserorden zeichnete sich anfangs durch die strenge Befolgung der benediktinischen Mönchsregel, besonders durch Strenge und Einfachheit in der Lebensweise aus; vorbildliche Bodenbewirtschaftung führte bald zu großem Reichtum.

Bernhard von Clairvaux
Bild: Bad. Landesmuseum Karlsruhe

Die Zisterzienser waren maßgebend an der Kultivierung und Christianisierung der Slawenländer östl. der Elbe beteiligt, verloren aber bis zum 19. Jh. den größten Teil ihres Besitzes. Heute sind sie hauptsächlich in Seelsorge und Unterricht tätig.
Der Tagesablauf der Zisterziensermönche war streng geregelt. Phasen der Arbeit und Phasen des Gebets wechselten sich ab.

Maßgebliches Kennzeichen des Zisterzienserordens ist die streng hierarchische Gliederung in Mutter- und Tochterklöster („Filiation"), wobei die Mutterklöster immer eine Aufsicht über die Tochterklöster haben, und die darauf resultierende gemeinsame Baukultur, die sich in einer verbindlichen Bauordnung (Grundriß) äußert.

Der Grundriß eines Zisterzienserklosters war durch die Bedürfnisse der Mönche in der Erfüllung ihrer Ordensregel bestimmt. Konventsgebäude und Kirche bilden, um den Kreuzgang herum gelegen, eine bauliche Einheit. Um den Kreuzgang herum liegen die Konventsgebäude - Refektorium, Dormitorium, Skriptorium - rechtwinklig zu Kreuzgang und Kirchengebäude
Oberrheinische Zisterzienserklöster waren Neuburg im Elsaß (1131) mit seinen Tochterklöstern Maulbronn (1139/47) und Herrenalb (1149/50) als Tochtergründung von Bellevaux/Lützel, dann Eberbach (1131) mit seinen Tochterklöstern Otterberg und Schönau (beide 1145), sowie Bebenhausen (1190, von Schönau) und Disibodenberg (1259, von Otterberg). Weiterhin sind noch die Klöster Tennenbach zu nennen, 1156 als Filiale der Lützel-Tochter Frienisberg in der Schweiz, Eusserthal in der Pfalz, 1148 vom lothringischen Weiler-Bettnach aus, und Bronnbach, 1151 von Waldsassen aus gegründet.

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