Ruprecht III. (* 5. Mai 1352 in Amberg; † 18. Mai
1410 Burg Landskron bei Oppenheim) war als Ruprecht III.
von 1398 bis 1410 Pfalzgraf und Kurfürst der Pfalz
sowie von 1400 bis 1410 römisch-deutscher König.
Ruprechts III. erste Jahre waren geprägt von der
Frage der Absetzung König Wenzels, und schon sein
Vater Ruprecht II. hatte Zusagen des Mainzer Erzbischofs
erreichen können, seine Thronkandidatur zu unterstützen.
Kerngedanke der Politik gegen Wenzel war, die anstehenden
Probleme der deutschen Politik durch gemeinsames Handeln
der Kurfürsten lösen zu wollen. Am Tag nach der
Absetzung des Königs im August 1400 wurde Kurfürst
Ruprecht als Ruprecht I. in Rhens mit den Stimmen der drei
rheinischen Erzbischöfe zum König gewählt.
Damit war er zwar am falschen Ort gewählt, konnte
aber dieses Manko durch einen feierlichen Einzug in Frankfurt
ausgleichen. Da er die Krönung in Aachen wegen des
Widerstands der Stadt nicht erreichen konnte, ließ er
sich in Köln salben und mit einer eigens angefertigten
einfacheren Krone krönen.
Die Auseinandersetzung mit dem abgesetzten König
zog sich durch seine gesamte Regierungszeit hin, da Wenzel
sich in Böhmen halten konnte und auch die Reichskrone
nicht herausgab.
Der Italienzug, den Ruprecht 1401/02 unternahm, sollte
den Mailänder Stadtherrn Giangaleazzo Visconti, den
Wenzel bereits als Herzog anerkannt hatte, in seine Schranken
weisen und zur Anerkennung der Oberhoheit des Reichs bringen.
Das durch die Mailänder Politik gefährdete Florenz
stand auf Seiten des Königs, finanzierte den Italienzug
aber nur teilweise mit. Bedingt durch die fehlenden finanziellen
Mittel und die Übermacht Mailands musste der Zug abgebrochen
werden. Ein neuer Italienzug war zwar geplant, wurde aber
seit 1406 nicht mehr verfolgt.
In der Frage des Schismas, wo sich mit der Konzilsbewegung
1408 in Pisa ein dritter Papst etabliert hatte, verhielt
sich Ruprecht ablehnend und unterstützte weiterhin
den römischen Papst Gregor XII. Auch wenn seiner Politik
kein Erfolg beschieden war und seine Kirchenpolitik insgesamt
als gescheitert bezeichnet werden muss, behielt er in der
Ablehnung des Pisaner Konzils zwar eine aktuell nachteilige,
aber langfristig doch die Einheit der Kirche begünstigende
Position bei.
Territorialpolitisch war Ruprecht wesentlich erfolgreicher
als in der Reichspolitik. Die Auseinandersetzungen um denen
böhmischen Kontrahenten Wenzel nutzte er dazu, die
Oberpfalz wieder ganz in pfälzischen Besitz zu bringen.
Den territorialen Ausgriff nach Süden an den mittleren
Oberrhein konnte er durch seien Stellung als König
absichern und erweitern, indem er die halbe Landvogtei
Ortenau vom Bischof von Straßburg zunächst für
sich als König auslöste, dann aber an seinen
Sohn gab und ebenso die Landvogtei im Elsass für das
pfälzische Haus erwarb. Weiterhin sicherte er sich
die Pfandschaft Ingelheim, Oppenheim, Odernheim und Kaiserslautern.
Ruprecht war verheiratet mit Burggräfin Elisabeth
von Nürnberg (1358–1411, Heirat am 27. Juni
1374 in Amberg), Tochter des Burggrafen Friedrich V. von
Nürnberg und seiner Gattin Markgräfin Elisabeth
von Meißen und Thüringen.
Ihre Kinder:
- Ruprecht Pipan, (1375–1397) oo 1392 Gräfin Elisabeth
von Sponheim (1365–1417), Witwe des Grafen Engelbert
III. von der Mark
- Margarete (1376–1434) oo 1393 Herzog Karl II. der
Kühne von Lothringen (1364–1431)
- Friedrich (1377–1401)
- Ludwig III. (1378–1436)
oo 1402 Prinzessin Blanka von England aus dem Haus
Lancaster (1392–1409)
oo 1417 Prinzessin Mechthild (Mathilde) von Savoyen
(1390–1438)
- Agnes (1379–1401) oo 1400 Graf Adolf II. von Kleve
und der Mark (1373–1448)
- Elisabeth (1381–1409) oo 1407 Herzog Friedrich
IV. von Tirol (1382–1439)
- Johann (1383–1443)
oo 1407 Prinzessin Katharina von Pommern (1390–1426)
oo 1428 Prinzessin Beatrix von Bayern-München (1403–1447),
Witwe des Grafen Hermann III. von Cilli († 1426)
- Stefan (1385–1459) oo 1410 Gräfin Anna von
Veldenz (1390–1439)
- Otto I. (1390–1461) oo 1430 Prinzessin Johanna
von Bayern-Landshut (1413–1444)
Ruprecht starb am 18. Mai 1410 in Oppenheim und wurde
in der Heidelberger Heiliggeistkirche bestattet. Von der
Teilung der Pfalz unter seinen Söhnen blieben die (ältere)
Kurlinie (bis 1559) und die Linie Zweibrücken (mit Neuburg
und Sulzbach) bestehen, bis 1799 alle Wittelsbacher Linien
wieder in der Person des späteren Königs Maximilian von
Bayern vereinigt waren.
Auf ihn geht der Ruprechtsbau
im Heidelberger Schloss zurück, das älteste erhaltene Gebäude im Schloss,
das allerdings erst unter seinen Nachfolgern erweitert
oder fesrtiggestellt wurde. Er gründete an der Heidelberger
Heiliggeistkirche ein Stift, das dem Totengedenken der
Familie gewidmet war und der Universität einen Mittelpunkt
geben sollte.
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