Christoph
Bühler:
Die "Junge Pfalz": Neuburg
1.
Der Pfälzische Erbfolgekrieg
Das
Herzogtum Bayern-Landshut, entstanden aus der bayerischen
Hausteilung 1392, ist vor allem durch die prächtig gefeierte
Hochzeit seines Herzogs Georg des Reichen mit der polnischen
Königstochter Hedwig (Jadwiga) bekannt, die noch heute als
farbenprächtiges Volksfest gefeiert wird. Bevor Herzog Georg
1493 starb, vermachte er sein Herzogtum, in Ermangelung
männlicher Nachkommen, testamentarisch seiner Tochter Elisabeth,
der Gemahlin des Heidelberger Pfalzgrafen Ruprecht.
Herzog
Albrecht aus der Münchner Linie der bayerischen Herzöge
nahm für sich das Recht der Erbfolge in der männlichen Linie
in Anspruch und besetzte das Herzogtum. Begründet war dieser
Anspruch mit dem Reichsrecht und der alleinigen Erbfolge
des Mannesstamms, sein Hintergrund die mögliche "Wiedervereinigung"
des bayerischen Herzogtums. Hintergrund war aber auch die
seit Ludwig dem Bayern und der Übertragung der Kurstimme
in der Goldenen Bulle 1356 bestehende Rivalität zwischen
der Pfalz und Bayern. Mit einem Übergang des gesamten niederbayerischen
Erbes hätte die Pfalz einen entscheidenden Vorteil gegenüber
München erlangt.
Der
Landshuter Erbfolgekrieg brachte für die Pfalz selbst eine
Niederlage gegen den mit München verbündeten Herzog von
Württemberg, der das pfälzische Kloster Maulbronn nehmen
konnte.
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