Wedding Dresses 1775 - 2014


Landeskunde > Themen > Mode
 
 

Die Ausstellung Wedding Dresses 1775 – 2014 des Victoria & Albert Museums zeichnet die Entwicklungslinien des modischen weißen Brautkleids und seiner Formgebung durch führende Couturiers und Designer nach und bietet damit ein Modepanorama der letzten zwei Jahrhunderte. Im Mittelpunkt stehen über 80 der romantischsten, zauberhaftesten und extravaganten Brautkleider aus den Sammlungen des V&A.

Ausgestellt werden sowohl wichtige Neuerwerbungen als auch Leihgaben, wie z.B. das spektakuläre Bautkleid von Kate Moss von John Galliano und das Kleid von Jamie Hince, designed 2011 von Stefano Pilati für Yves Saint Laurent, das bestickte Seidenkleid von Robinson und Valentine für die Herzogin von Corwall für die Einsegnung nach ihrer Hochzeit mit SKH dem Prince of Wales (2005), das purpurfarbene Kleid von Vivienne Westwood für Dita von Teese (2005) und die Stücke von Dior, die Gwen Stefani und Gavin Rossdale am Tag ihrer Hochzeit 2002 getragen haben.

Auf zwei Ebenen werden in chronologischer Folge hauptsächlich Brautkleider gezeigt. Die meisten davon wurden in Großbritannien von Bräuten unterschiedlichster Konfessionen und Religionen getragen. Accessoires wie Schmuck, Schuhe, Strumpfbänder, Schleier, Kränze, Hüte und Corsagen vervollständigen das Bild ebenso wie Modezeichnungen und Fotos.

Die Ausstellung untersucht die Geschichte der Kleidung und bringt faszinierende und persönliche Einzelheiten aus dem Leben ihrer Trägerinnen mit einem intimen Einblick in Vorlieben, Umstände und Mode-Entscheidungen.

Seidenbrokatkleid mit Hut und Schuhen, 1780. Image reproduced by kind permission of the Olive Matthews Collection Chertsey Museum. Foto John Chase

Die erste Abteilung zeigt einige der frühesten Beispiele für Hochzeitskleider, so wie etwa ein Hofkleid aus Seidensatin (1775) und ein Brokatkleid mit dem originalen Schäferinnen-Hut und den dazu gehörenden Schuhen (1780, Bild oben)) als Leihgabe aus dem Chertsey-Museum. Die sich im 19. Jahrhundert verbreitende Vorliebe für weiß wird an einem weißen Musselinkleid gezeigt, bestickt mit Blumen, Blättern und Beeren (1807) und erst vor kurzem vom V&A erworben, sowie an einem mit Perlenschnüren geschmückten und von Charles Frederick Worth 1880 entworfenen Brautkleid.

Embroidered_corded_silk_wedding_dress_made_after_a_Paquin_Lalanne_et_CieParis.Model_by_Stern_Brothers_New_York_1890.Given_by_Lord_FairhavenVictoria_and_Albert_Museum_LondonEin Beispiel für die Wendung des 19. Jahrhundert zu einer an historischen Beispielen beeinflussten Mode ist eine Kopie eines Pariser Modells von Paquin Lanlanne & Cie. aus dem Atelier der Gebrüder Stern in New York für eine amerikanische Baut. (Bild links, Foto V&A)

Designs der 1920er und 1930er Jahre illustrieren den von der Abendkleidung beeinflussten Glanz der Brautkleider – jetzt schmalhüftig und aus reich strukturierten Stoffen oder hauteng und schräg geschnittenem Satin. Während des Zweiten Weltkriegs, als Beschränkungen für die Kleider eingeführt wurden, waren Imagination und praktische Entscheidungen notwendig. Man wich auf nicht-rationierte Stoffe wie Polster- oder Vorhangstoffe oder Fallschirmseide aus oder heiratete in einem eleganten Tageskleid oder in Dienst-Uniform. Die Ausstellung enthält dazu ein Kleid im Hahnenfußmuster in einem leichten Polsterstoff von der Londoner Schneiderin Ella Dolling (1941).

Wedding Dresses 1775-2014 thematisiert auch das Wachstum der Hochzeits-Industrie und die Auswirkungen der Medien und ihrer Aufmerksamkeit auf die Brautmode. Der Aufschwung der Fotografie im Fotojournalismus des frühen 20. Jahrhunderts, besonders bei den sog. Gesellschafts-Hochzeiten schlug sich in den Kolumnen der nationalen Presse wie auch der Klatschpresse nieder. Zwei der spektakulärsten Hochzeitskleider sind das von Norman Hartnell für Margaret Whigham (spätere Herzogin von Argyll) und ihre Hochzeit mit Charles Sweeny (1933, Bild unten) und das elfenbeinfarbene Seidenkleid von Charles James, das Barbara 'Baba' Beaton bei ihrer Hochzeit mit Alec Hambro (1934) trug.

Im Ausstellungskontext dieser „dramatischen“ Kleider stehen Archivfilme und Nachrichtenclips über die Heirat von Prominenten.

Hochzeitskleid von Norman Hartnell für Margaret Whigham (spätere Herzogin von Argyll) und ihre Hochzeit mit Charles Sweeny 1933 . © Illustrated London News Ltd - Mary Evans
© Illustrated London News Ltd - Mary Evans


Blick in das Obergeschoss der Ausstellung. Foto: V&A

Das Mezzaningeschoss zeigt Brautkleider von 1960 bis 2014 und bringt damit die Ausstellung auf den aktuellen Stand der Mode – mit Designs von Jenny Packham und Temperley Bridal vom Frühjahr/Sommer 2014.

Beim Schwerpunkt auf dem Glanz und dem Schauspiel heutiger Hochzeiten werden zeitgenössische Designer wie Vivienne Westwood, John Galliano, Christian Lacroix, Lanvin, Vera Wang, Jasper Conran, Bruce Oldfield, Osman, Hardy Amies, Bellville Sassoon, Mr.Fish, John Bates, Jean Muir und Ian Stuart, mit Ausstattern wie Philip Treacy und Stephen Jones. Diese Abteilung verdeutlicht die veränderten sozio-kulturellen Einstellungen im ausgehenden 20. Jahrhundert und zeigt innovative und unkonventionelle Brautkleidung einschließlich Kleidern von Gareth Pugh und Pam Hogg für die Hochzeiten von Katie Shillingford (2011) and Mary Charteris (2012).

Lichtgraues geschlitztes Chiffon-Brautkleid von Gareth Pugh, Schleier von Stephen Jones, 2011. Courtesy of Katie Shillingford. Foto Amy Gwatkin
Lichtgraues geschlitztes Chiffon-Brautkleid von Gareth Pugh, Schleier von Stephen Jones, 2011. Courtesy of Katie Shillingford. Foto Amy Gwatkin
    Text: Victoria & Albert Museum, London - eig. Übersetzung

im Detail:

weiter:

siehe auch:

 

zurück:

Startseite | | Service | Aktuelles | zur ZUM | © Badische Heimat/Landeskunde online 2015