9.6.20

Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim

Ausstellungen im Juni & Juli

Verlängert bis 31.1.2021
Marc Erwin Babej: Yesterday – Tomorrow
Die Wiedergeburt der Ägyptischen Kunst nach 2000 Jahren

Forever Young (Detail). Aus der Werkserie „Yesterday – Tomorrow” (2017). © Marc Erwin BabejCube architectureé. © Maurice Ruche. Foto: Sammlung mudac Lausanne, Atelier de numérisation de la Ville de LausanneForever Young (Detail). Aus der Werkserie „Yesterday – Tomorrow” (2017). © Marc Erwin Babej

Cube architectureé. © Maurice Ruche. Foto: Sammlung mudac Lausanne, Atelier de numérisation de la Ville de Lausanne

Vom Alten Ägypten geht eine besondere Faszination aus. Die Pyramiden, der aufwändige Totenkult und die zeitlos schönen Kunstwerke ziehen Menschen bis heute in ihren Bann. Dieser Faszination ist auch der deutsch-amerikanische Fotokünstler Marc Erwin Babej erlegen. In seiner neuesten Werkserie „Yesterday – Tomorrow“ haucht er der altägyptischen Kunst nach zwei Jahrtausenden neues Leben ein. Er bedient sich der charakteristischen Darstellungsformen und entwickelt sie mit der Technik des 21. Jahrhunderts weiter. In seinen imposanten Fotomontagen verschmelzen gekonnt Vergangenheit und Gegenwart. Nach Ausstellungen in Kairo und Alexandria sind die großformatigen Arbeiten noch bis 31. Januar 2021 in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen.

Im Reich der Pharaonen hatten Bilder eine große Bedeutung und waren allgegenwärtig. Babej adaptiert die Formensprache der altägyptischen Kunst und greift auch auf das wohl auffälligste Stilmittel zurück – die aspektivische Darstellung des menschlichen Körpers. Dieser wird gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven wie Frontal- und Seitenansicht abgebildet. Ungeahnte Möglichkeiten eröffnet dem Künstler zudem die einzigartige Verbindung von Bild, Symbolen und Text. Babejs „fotografische Reliefs“ bestehen aus hunderten, oft sogar mehreren tausenden Einzelaufnahmen. Sie frieren nicht einen einzigen Moment ein, sondern erzählen komplexe Geschichten. Kombiniert mit Hieroglyphen und lateinischen Buchstaben widmen sie sich Themen, die heute ebenso aktuell sind wie im Alten Ägypten: Repräsentation von Macht, der Integration von Fremden, Liebesbeziehungen oder dem Streben nach unvergänglicher Schönheit.

Verlängert bis 17.1.2021
Chromatik – Klang der Farbe in der modernen Glaskunst
Glanzlichter aus der Sammlung Peter und Traudl Engelhorn des mudac Lausanne

Mit der Sonderausstellung „Chromatik“ widmen sich die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim noch bis 31. Januar 2021 der faszinierenden Welt der zeitgenössischen Glaskunst. Im Mittelpunkt steht das Spiel von Licht und Farbe. Mit dem Material Glas verbindet man in der Regel Transparenz und Farblosigkeit. Die Schau entlarvt dieses Klischee und präsentiert 36 Exponate in schillernden Farbtönen.

Die Schau zeigt Glanzlichter aus der Sammlung Peter und Traudl Engelhorn des mudac/Lausanne. Sie vereint Werke von den späten 1960er Jahren bis heute. Es sind Arbeiten namhafter Künstlerinnen und Künstler aus Europa, Japan sowie den USA. Die Objekte bestechen durch ein breites Spektrum an Formen und offenbaren, wie unterschiedlich Künstler mit dem anspruchsvollen und ungewöhnlichen Material Glas umgehen. Aber nicht nur die Gestaltung verlangt dem Künstler hohes Können ab, sondern auch die Komposition der Farbe. Durch das Beimischen von Metalloxiden entstehen verschiedene Farbnuancen – von Königsblau über durchscheinendes Grün und sattes Orange bis feurigem Rot. Neben ihrem ästhetischen Reiz spielen die Exponate auch mit den Emotionen des Betrachters. Farben sprechen eine eigene Sprache und werden mit bestimmten Gefühlen assoziiert. Rot steht beispielsweise oft für Gefahr oder Leidenschaft, wohingegen Blau Sicherheit oder Weite verspricht.

Ägypten – Land der Unsterblichkeit

Mit der beliebten Sonderausstellung „Ägypten – Land der Unsterblichkeit“ entführen die Reiss-Engelhorn-Museen ins Reich der Pharaonen, Hieroglyphen und Mumien. Die Schau ist dauerhaft im Museum Weltkulturen D5 zu sehen.

Mit außergewöhnlichen Exponaten und aufwändigen Inszenierungen illustriert sie wichtige Aspekte wie das Alltagsleben an den fruchtbaren Ufern des Nils, die Stellung des Pharaos und seines Beamtenstaates, den aufwändigen Totenkult sowie die weitverzweigte Götterwelt. Sie  spannt den Bogen von den Anfängen im 4. Jahrtausend v. Chr. über das Alte, Mittlere und das Neue Reich, die ptolemäisch-römische Epoche bis zur koptischen Zeit im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr.

Besondere Publikumslieblinge sind die originalgetreue Inszenierung der reich verzierten Sargkammer des Sennefer sowie ein Entdecker-Raum mit Mitmach-Stationen für Kinder und Familien. Durch den Austausch von Exponaten und ergänzende Ausstellungen gibt es regelmäßig neue Kostbarkeiten zu bewundern.

 

 

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