19.5.20

Schloss Schwetzingen

Der Sommer kommt: Florwechsel im Kreisparterre des Schlossgartens

(ssg) Die Zeit der bunten Frühjahrsblüher ist zu Ende: Nach den Eisheiligen werden im Schlossgarten Schwetzingen die ornamentalen Beete im großen Kreisparterre direkt beim Schloss neu bepflanzt. Eine farbenfrohe Pracht gibt’s auch jetzt zu bewundern: Bis Ende Mai stehen der Bauernjasmin und die Maiblumensträucher, die Schwertlilien und Akeleien in voller Blüte.

Schlossgarten Schwetzingen: Formschnitt für die Zierapfelbäumchen.Links: Vorbereitungen für die Auspflanzung in den Gewächshäusern.

Unten. Formschnitt für die Zierapfelbäumchen. Beide Bilder: SSG

Platz für den Sommer in den barocken Beeten
In dieser Woche haben die Schlossgärtner mit dem Florwechsel begonnen, um die dekorativen Beete im berühmten barocken Kreisparterre für den Sommer vorzubereiten. Alle Mitarbeiter der Schlossgärtnerei werden drei Wochen beschäftigt sein, um die vielfarbige Bepflanzung herzustellen – „…dafür brauchen wir optimale Wetterbedingungen“, erklärt Sandra Moritz, die Leiterin der Schlossverwaltung. Auf einer Länge von 880 Meter und einer Breite von 1,70 Meter werden die Beete jetzt abgeräumt und neu bepflanzt. Etwa 16.000 Pflanzen, herangezogen in der betriebseigenen Gärtnerei im Schlossgarten Schwetzingen, wachsen dann den Sommer über auf den insgesamt 1.500 Quadratmetern der Beete.

Frühjahrsblüherpracht weicht dem Sommerflor
Der Frühjahrsflor in den Parterrebeeten war in diesem Jahr schon früh erblüht. Der Grund dafür: Es gab nur wenig winterlichen Bodenfrost. Daher standen die Rabatten bereits ab Ende März in voller Blüte – diesmal wegen der Corona-Schließung allerdings unbeobachtet von bewundernden Gästen im Schlossgarten. Rund 40.000 Stück krautige Frühjahrsblüher waren im Oktober akkurat nach historischem Vorbild in die Beete gepflanzt worden: Hornveilchen, Tausendschön, Vergissmeinnicht, Schlüsselblumen, Frühjahrs-Gemswurz, Mondviole und Greiskraut. Nun können die Besucherinnen und Besucher den Schlossgärtnern wieder bei ihrer Arbeit zusehen: Die Frühjahrspflanzung wird komplett abgeräumt, um den Florwechsel vorzunehmen. Trostlos wird der Schlossgarten dennoch nicht wirken, denn prächtig blühende Pflanzen gibt es auch jetzt: Bis Ende Mai sind noch der duftende Bauernjasmin und die Maiblumensträucher, die Schwertlilien und Akeleien in den Rabatten des Orangeriegartens sowie die historischen Rosensorten im Ehrenhof zu bewundern.

Historische Vorbilder für die Bepflanzung
Gepflanzt wird in den Rabatten nach einem exakten Plan: Wie auf einem Schachbrett wechseln die Sorten, angelegt in elf Längsreihen. Mit dem Ziehen der Querstreifen in entsprechendem Abstand (30 x 30 cm) wird das Raster auf den Boden gezeichnet. Die äußeren Reihen entsprechen sich, die mittlere Reihe ist solitär bepflanzt. Alle 4,8 m wiederholt sich das Muster. „Die Bepflanzung orientiert sich dabei streng an Vorlagen des 18. Jahrhunderts“, erklärt Gerhard Raab von den Staatlichen Schlössern und Gärten. Das betrifft auch die Auswahl der dekorativen Pflanzen, fährt der Verantwortliche für den Schwetzinger Schlossgarten fort: „Das sind alles Sorten, die es auch damals schon gegeben hat.“ Studentenblume, Löwenmaul, Gartenfuchsschwanz, Sonnenwende, Bechermalve, Wunderblume, Gartennelke und Salbeiarten jeweils in verschiedenen Sorten. 25 verschiedene niedrige und halbhohe Pflanzenarten stehen in diesem Jahr auf der Pflanzliste der Schlossgärtner.

Bäumchen setzen Akzente für kalkulierte Wirkung
Akzente in den Parterrebeeten setzen in Form gestutzte Halbstämme, zum Beispiel Zierapfelbäumchen. Aber auch mit den Kübelpflanzen glänzt der Schwetzinger Garten. Etwa 650 Stück sind es: Palmen, Granatäpfel, Oleander, Lorbeer, Zitrusbäume, Oliven, Bananen, Albizien, Khaki, Yucca, Wandelröschen, Bleiwurz, Schmucklilien, Zieringwer, Hibiskus, Nachtschatten, Hammersträucher, Strelizien, Myrten und Korallensträucher. Die Beete werden ganz traditionell in Form eines Karpfenrückens angelegt: zur Mitte hin erhöht und zu den Rändern abfallend. Die Pflanzen in der Beetmitte werden so hervorgehoben. Die mittelhohen Blumen pflanzt man in die Rabattenmitte, während die Rabattenränder mit weniger hohen Schmuckpflanzen bepflanzt werden.

Eindrucksvolle Zahlen im Schlossgarten
Der weitläufige Schlossgarten kann mit seinen Zahlen beeindrucken: Allein 12,5 km Hainbuchenhecken sind es, die regelmäßig von den Schlossgärtnern in Form geschnitten werden müssen. Vier Kilometer lang sind die Buchshecken, die die Rabatten einfassen – und auch die müssen in Form gehalten werden. Dazu kommen 4.000 Bäume mit einem Stammdurchmesser von über 10 cm – und die Bäume in den Alleen: 810 Rosskastanien und 860 Holländische Linden, die auf die Scheren der Gärtner warten.

Öffnungszeiten Schlossgarten
Täglich 9 bis 20 Uhr, letzter Einlass 19.00 Uhr. Der Garten schließt um 20 Uhr.

Eintrittspresie für die Zeit der Schließung der Parkbauten
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Familien 12,50 €

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