24.11.21

Rosgartenmuseum Konstanz

Führungen und Anderes im Dezember

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(rmk)

Idyllen zwischen Berg und See
Die Entdeckung von Bodensee und Voralpenraum
Noch bis 9. Januar 2022

Während der Aufklärung entdeckten Dichter und Maler den wildromantischen Voralpenraum und den Bodensee: Goethe machte hier Station, der Landschaftsmaler Joseph Anton Koch studierte die erhabenen Wunder der Alpen, die Dichter Gustav Schwab, Annette von Droste-Hülshoff und Eduard Möricke verewigten dieses alemannische Arkadien in berührenden Idyllen. Sie lobten das Licht, die schroffe Bergwelt, Klöster und Ruinen sowie die verträumte Freundlichkeit der Hirten und Seeanwohner. Gekrönte Häupter wie der badische Großherzog und der württembergische König bezogen am Bodensee ihre Sommerresidenzen. 

Im frühen 19. Jahrhundert kletterten vorwiegend englische Gentlemen in die Berge des Voralpenlandes. Sie schwärmten für die steinernen Zeugen vergangener Zeiten und sprangen am Bodenseeufer vergnügt ins Schwimmbecken der ersten „Badeanstalten“. Rasch wurde die Landschaft zum Anziehungspunkt für junge Künstler, aber auch für vermögende Kurgäste, Bildungsreisende und großbürgerliche „Sommerfrischler“. Der beginnende Reiseboom benötigte Infrastruktur: Es wurden Hotelpaläste, Seebäder und Wanderhütten gebaut. Die Neuentdeckung der „regionalen Küche“ und der Weinbau machten den Aufenthalt angenehm, Dampfschiffe brachten die Touristen von Ufer zu Ufer. 

Hier ansässige Künstler, Lithografen und Verleger bedienten die Nachfrage nach Souvenirs: In ihren gedruckten Ansichten verbreiteten sie ein Abbild der Landschaft zwischen Säntis und Rheinfall, das romantische Vorstellungen einer biedermeierlichen Idylle tradierte – manches davon prägt bis heute die touristische Vermarktung. 

Die Konstanzer Sonderausstellung zeigt Spitzenwerke dieser grafischen Kunst aus Museen und privaten Sammlungen zwischen Appenzellerland, Bodensee und Rhein: Kolorierte Lithografien, Stiche und farbkräftige Gouachen die zum Lob einer untergehenden Welt wurden, während das Überkommene durch Industrialisierung und Massenverkehr bereits überrollt wurde. Frühe Andenken, einmalige Zeugnisse aus großbürgerlichen Hotelpalästen und Relikte adligen Lebens aus Schlössern der Landschaft illustrieren sowohl Umbrüche als auch das Beharrungsvermögen im langen 19. Jahrhundert.

Ein Kooperationsprojekt des Rosgartenmuseums Konstanz mit den Schweizer Museen Turmhof Steckborn, Volkskundemuseum Stein, Museum Appenzell, Museum Rosenegg, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen, Museum Herisau, vorarlbergmuseum Bregenz und namhaften Privatsammlern.

Öffnungszeiten:
Di - Fr: 10 - 18 Uhr, Sa, So & Feiertag: 10 - 17 Uhr (> top)

Öffentliche Führungen "Idyllen zwischen Berg und See"

Die öffentlichen Führungen durch die Sonderausstellung "Idyllen zwischen Berg und See. Die Entdeckung von Bodensee und Voralpenraum" finden im Dezember an folgenden Terminen statt:
Samstag, 04. Dezember, um 14 Uhr
Sonntag, 12. Dezember um 14 Uhr
Sonntag, 19. Dezember, um 14 Uhr
Donnerstag, 30. Dezember, um 16.30 Uhr
Aufgrund der aktuellen Corona-Auflagen erlauben wir uns, die Teilnehmerzahl zu begrenzen. Wir bitten um Verständnis. Bitte bringen Sie Ihre eigene Schutzmaske mit.
Bei Führungen gilt aktuell die 2G+ Regelung und Kontaktnachverfolgung.
Eintritt 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) zuzüglich Führungsgebühr 2 Euro (> top)

Konstanzer Weihnachtskrippe im Rosgartenmuseum

Die Weihnachtskrippe gehört zu Weihnachten, wie Lebkuchen und der Christbaum. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts sind die biblischen Szenerien mit vielfältigem Personal und aufwändigen Kulissen sehr beliebt.
Im Zunftsaal des Rosgartenmuseums ist ab sofort bis ins neue Jahr hinein die historische Konstanzer Weihnachtskrippe zu besichtigen. Die zauberhafte Krippenkulisse aus dem Kloster Zoffingen wird von Figuren bevölkert, von denen einige vermutlich um 1750 entstanden. Nicht nur die Heilige Familie und die Heiligen Drei Könige sind zu entdecken, auch Frauen in Konstanzer Tracht, hiesige Kaufleute, eine Bäckersfrau und ein Gemüsegärtner aus dem Paradies.

Di-Fr 10 – 18 Uhr, Sa+ So 10 – 17 Uhr, montags geschlossen.
Der Eintritt zur Krippe ist frei. Für den Besuch gilt aktuell die 2G-Regelung und Kontaktnachverfolgung (> top)

Öffentliche Themenführung

Jesus, Maria und Josef! - Ein Besuch bei der Heiligen Familie
Die Mitglieder der Heiligen Familie waren jahrhundertelang Hauptmotive für Maler und Bildhauer, ihre Namen gehörten zu den beliebtesten Taufnamen. Aber was sagen uns heute noch „Jungfrau“ Maria, „Nährvater“ Josef oder Anna „selbdritt“? – Die Führung am Donnerstag, den 9. Dezember, um 16.30 Uhr im Rosgartenmuseum mit dem Historiker David Bruder zu den Kunstwerken des Mittelalters gibt Einblick in eine ganz besondere Familiengeschichte: Von der „unbefleckten Empfängnis“ bis zur Aufnahme in den Himmel. Der Konstanzer Holzschnitzer, der seinen Josef so bedenklich dreinschauen ließ, wusste warum.
Bei Führungen gilt aktuell die 2G+ Regelung und Kontaktnachverfolgung. (> top)

- Angebote für die Generation 60+ und alle Interessierte

ONLINE-Stadtrundgang "Weihnachtskrippen"
Die Veranstaltung für die Generation 60+ kann aufgrund der aktuellen pandemischen Entwicklungen nicht wie üblich mit Führung und anschließendem Kaffee im Museum stattfinden. Daher bietet Frau Berszin einen virtuellen Stadtrundgang für alle Interessierte an. Der Vortrag wird per Zoom-Meeting am Dienstag, den 14. Dezember um 15 Uhr stattfinden. Bitte melden Sie sich bei Ines Stadie an, Sie bekommen den Zugangslink zu Zoom und weitere Informationen dann per Email zugeschickt.
Anmeldung: Ines.Stadie@konstanz.de oder Telefon +49(0)7531/900 2914 (> top)

im Detail:  
siehe auch:  

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