Landeskunde > Nachrichten > Jahrestage und Jubiläen > Schloss Schwetzingen

--

Schloss und Schlossgarten Schwetzingen

11. August 1667: Geburtstag von Anna Maria de‘ Medici, Kurfürstin von der Pfalz

(ssg) Am 11. August 1667 wurde Anna Maria Luisa de‘ Medici geboren, zweite Ehefrau von Kurfürst Johann Wilhelm und Vertreterin einer italienischen Herrscherdynastie. Am Eingangsportal von Schloss Schwetzingen sind die prächtigen Wappen der beiden Eheleute zu sehen.

Eine mächtige Verbindung

Die Medici waren eine der berühmtesten Familien der Welt. Das Herrscherhaus aus Florenz, aus der vom 15. bis zum 18. Jahrhundert Großherzöge der Toskana, Päpste und französische Königinnen hervorgingen, beeinflusste dank dynastischer Verbindungen die wichtigen Zentren Europas. 23 Jahre alt war Anna Maria Luisa de‘ Medici, als sie am 29. April 1691 mit dem Kurfürsten Johann Wilhelm aus der Familie der Wittelsbacher verheiratet wurde. Das Paar soll eine glückliche Ehe geführt haben, trotz der zahlreichen Liebschaften des Gemahls. Im September 1717, gut ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, kehrte Anna Maria de‘ Medici in ihre Heimat zurück, wo sie bis zu ihrem Tod am 18. Februar 1743 lebte.

Antonio Franchi: Porträt der Kurfürstein Anna Maria Luisa de'Medici, um 1691. Wikimedia Commons /PD.Schloss Schwetzingen: Wappen des Kurfürstenpaares am Tor des Schloosses zur Stadt. Foto Gerhard Raab/SSGAntonio Franchi: Porträt der Kurfürstein Anna Maria Luisa de'Medici, um 1691. Wikimedia Commons /PD.

Schloss Schwetzingen: Wappen des Kurfürstenpaares am Tor des Schloosses zur Stadt. Foto Gerhard Raab/SSG

Kunst und Kultur für die Düsseldorfer Residenz

Die kunstsinnige Kurfürstin brachte Musik, Kunst, Kunsthandwerk und Mode aus der Toskana, italienischen Geschmack und Lebensgefühl nach Düsseldorf, wo sich – nach den Zerstörungen des Heidelberger Schlosses – die damalige kurfürstliche Residenz, Schloss Benrath, befand. Nach Rom und Venedig zählte Florenz in jener Zeit zu den wichtigsten Kulturmetropolen: Anna Maria Luisa lieferte entscheidende Impulse für die Entstehung einer Gemäldegalerie von Weltruf in der kleinen Stadt am Niederrhein.

Schloss Schwetzingen unter Kurfürst Johann Wilhelm

Seit 1685 regierte die katholische Linie Pfalz-Neuburg des Hauses Wittelsbach die Kurpfalz und zugleich in Personalunion die Herzogtümer Pfalz-Neuburg sowie Jülich und Berg am Niederrhein mit der Hauptstadt Düsseldorf. Nach den Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg hatte der neue Kurfürst Johann Wilhelm (geb. 1658, reg. 1690–1716 in Düsseldorf) bereits 1697 die Absicht, Schwetzingen als Jagdschloss wiederaufbauen zu lassen. Ein Jahr später erteilte der Kurfürst selbst vor Ort den Befehl: „das Schloß Schwezingen wieder auf zu Bawen zu lassen, also hat churpfälzische hofcammer daran zu sein, damit das hier zue nöthige holz und alles andere Baw materialia nicht ausgenommen annoch diesen herbst beygebracht werden und ahn dessen fortsetzung kein mangel erscheine.“

In Erinnerung an das Kurfürstenpaar

Als Abschluss des neuen Ehrenhofs wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts vom Hof-Architekten Adam Breunig die beiden halbkreisförmigen Wachhäuser gebaut, die erst später ihre seitlichen Anbauten erhielten. Direkt neben diese setzte Breunig zwei massive Steinstelen mit den plastisch und farblich gestalteten Wappen des Bauherrn und seiner Frau: Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg und Anna Maria Luisa de’ Medici – bis heute die prächtige Bekrönung des Eingangsportals zum Schloss.

Schlossgarten Schwetzingen

Aktuelle Informationen über die Öffnung von Schlossgarten und Schloss finden Sie in unserer jeweils aktuellsten Nachricht aus Schwetzingen.

im Detail:  
siehe auch:  

Startseite | Service | zur ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2021
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr