Antiken im Musée du Louvre, Paris


Neueinrichtung der Antikenabteilung 2010

 

Venus von MiloSeit dem 7. Juli sind im Musée du Louvre nach umfangreicher Sanierung die der Kunst der klassischen und hellenistischen Griechenland (450-430 v. Chr.) gewidmeten Räume wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Dieses Ensemble von Räumen in der südwestlichen Ecke des Cour Carrée wird aus zwei Galerien gebildet, die zu den alten königlichen Appartements gehörten und ihre Fortsetzung in dem berühmten Saal der Karyatiden finden. Mit ihnen wird gleichzeitig die chronologische Aufstellung der griechischen Kunst der Antike fortgesetzt.

Die erste, nördliche, Galerie (Räume 7-12) gehört zum ab 1556 errichteten Renaissanceflügel des Louvre. Deren Wiedereinrichtung bietet eine wahrhaftige Reise in die griechische Welt, von der Zeit des Parthenon bis zur Eroberung Griechenlands durch Rom. Jeder Saal enthält wesentliche Zeugnisse einer bestimmten Region der griechischen Welt in verschiedenen Techniken und Materialien (Vasen, Schmuck, Skulpturen, Architekturstücke). Die Besucher entdecken die Kunst in Athen und in Zentralgriechenland, in den Griechenstädten Süditaliens, Makedoniens und Nordgriechenlands ebenso wie in Kleinasien und im ganzen, dem hellenistischen Einfluss unterworfenen Vorderen Orient, wie etwa in Ägypten und in der heute libyschen Cyrenaika.

Die zweite Galerie, im Süden (Zimmer 13-16), parallel zur ersten, aber jünger, wurde zwischen 1811 und 1815 erbaut: Alte Innenhöfe wurden hier in ein Antikenmuseum umgewandelt, um vor allem die Sammlung Borghese aufzunehmen. Die Neueinrichtung versammelt hier römische Kopien verschollener Meisterwerke der klassischen griechischen Skulptur entlang eines thematischen Pfads der Götter und Helden der Mythologie, um im Saal der Venus von Milo zu münden. Diese nimmt damit wieder den Platz ein, den sie zwischen 1824 und 1848 hatte. In den Nischen der ursprünglichen Architektur wird die Geschichte ihrer Entdeckung und ihre Ikonographie in der hellenistischen Zeit dargestellt. Der Weg setzt sich dann im überarbeiteten Raum der Karyatiden fort, wo die hellenistischen Kopien der griechischen Skulptur aufgestellt sind.
Diese Neuaufstellung betont einerseits die Räume, die zu den ältesten im Museum gehören, und rückt anderserseits die Werke ins Licht der Öffentlichkeit, die angesichts der Berühmtheit der Venus von Milo leicht in Hintertreffen geraten.

    Text: Musée du Louvre, eig. Übersetzung
Bild: Musée du Louvre
 

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