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Musikkultur in Mannheim

Das Musikleben in Mannheim stand und fiel während des 18. Jahrhunderts mit dem kurpfälzischen Hof. Hier allerdings war bereits durch Kurfürst Johann Wilhelm (reg. 1690 - 1716), noch in Düsseldorf, ein Orchester gegründet worden, das sich durch professionelle Arbeit auszeichnete. Aus dem Vermögen seiner Gemahlin Anna Maria Luisa de' Medici wurde dann eine Art von Pensionsfonds eingerichtet, von dem auch die Witwen der verstorbenen Musiker profitierten. Das dergestalt an den Mannheimer Hof gebundene Orchester leistete bereits unter Kurfürst Karl Philipp (reg. 1716 - 1742) gute Arbeit.

Kurfürst Carl Theodor (reg. 1742 - 1799) übernahm das Orchester seines Vorgängers und dürfte wohl dessen Leiter zur Weiterentwicklung des musikalischen Stils ermuntert haben. Um 1750 begründete Johann Stamitz zunächst einen Musikerkreis am Hof, aus dem sich eine ganze Kompositionsschule entwickelte. Diese wandte sich vom bis dahin die europäische Tradition prägenden generalbass-dominierten Orchestersatz und dem spätbarocken Pathos ab und entwickelte einen neuen, anmutigeren Stil, dessen Harmonik dem Melodieverlauf folgte. Sie leistete damit wesentliche Vorarbeiten zur Entwicklung der Wiener Klassik.

Die Mannheimer Schule und die international berühmte Hofmusik des Kurfürsten Karl Theodor veranlassten Wolfgang Amadeus Mozart zu zwei Aufenthalten am kurpfälzischen Hof. Beim zweiten Aufenthalt soll er um die Stelle eines Hofmusikers nachgesucht haben, was jedoch durch den Wegzug des Kurfürsten nach München vereitelt wurde.

Das Kurpfälzische Kammerorchester wurde 1952 gegründet. Es pflegt die Tradition der Mannheimer Schule, aber auch die Musik der Wiener Schule und der Wiener Klassik.

Die Mannheimer Bläserphilharmonie geht zurück auf das 1987 von Stefan Fritzen gegründete Sinfonische Jugendblasorchester Mannheim.

Die Popakademie Baden-Württemberg ist die erste derartige Einrichtung in Deutschland. Erfolgreiche Mannheimer Musiker sind unter anderen Joy Fleming, Joana, Mardi Gras.BB, Silke Hauck, Elly Lapp, Raffaella, Julia Neigel, Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims, Claus Eisenmann, Laith Al-Deen, Wallis Bird, die Band Blaues Wunder, Rolf Stahlhofen, die Krautrock Band Kin Ping Meh, Johanna Zeul, Danny Fresh, Get Well Soon, Edo Zanki, Norbert Schwefel, und andere.

Mannheim gilt auch als die Wiege des Musikstils Drum and Bass in Deutschland: Der Mannheimer Milk!-Club war der erste Club in Deutschland, der nur dieser Musik gewidmet war. Größen der britischen Szene kamen zuerst hier her. Bassface Sascha, neben „Groover Klein“ einer der dort residierenden DJs, gründete später die ersten größeren deutschen Drum-and-Bass-Labels und stellte auch die ersten weit verbreiteten Sampler, wie etwa Jungle Fever und Hardstep Upfront, zusammen. Das Milk! wurde 1992 vom Groove-Magazine zum Club des Jahres gewählt, als Love-Pirates präsentierte sich das Milk! und die Milk!-Posse auch auf der Loveparade in Berlin.

Populäre Veranstaltungsorte sind die am alten Messplatz gelegene Alte Feuerwache Mannheim und das Capitol Mannheim, das Kongresszentrum Rosengarten, die SAP-Arena, der Maimarktclub, das Open-Air-Gelände auf dem Maimarkt sowie die Alte Seilerei in Neckarau.

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