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Schloss Weikersheim

Schloss Weikersheim mit dem Schlossgarten, LuftbildSchloss Weikersheim stellt mit seiner kostbaren Originalausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert in dem an Schlössern und Burgen reichen Hohenlohe ein ganz besonderes Highlight dar. Sechs Jahrhunderte, bis zum Erlöschen der Weikersheimer Linie 1756, war zunächst die Wasserburg und dann das an gleicher Stelle errichtete Schloss Stammsitz des Hohenloher Grafengeschlechts. Graf Wolfgang begann ab 1586 mit der Errichtung des Südflügels im Stil der Renaissance, der Ausbau zur repräsentativen Residenz war 1598 mit der Errichtung der Giebel vollendet.

Im frühen 18. Jh. vervollständigten die Anlage von Marktplatz und Hofgarten die gräfliche Residenz, 1719 folgten die Zirkelbauten am Marktplatz und die Orangerie. Nach 1702 entstanden die gräflichen Appartements im Innern.

Im Bild die dem Park zugewandte Gartenfront (1586 - 1598), davor der barocke Garten mit der abschließenden Orangerie im Zustand vor der Restaurierung.
Bild: Landesmedienzentrum B-W

Nach 1756 wurde die Anlage nicht mehr ständig bewohnt. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sowohl die Innenräume als auch der barocke Garten bis heute fast unverändert erhalten geblieben sind. 1967 wurde die Schlossanlage an das Land Baden-Württemberg verkauft und in den 90er-Jahren nach Originalplänen aufwändig wiederhergestellt.

Heute ist Schloss Weikersheim die Perle der hohenlohischen Schlösser - ein besonderes Kleinod der Region, im reizvollen Taubertal inmitten von Weinbergen und bewaldeten Höhen gelegen. Der Rittersaal ist das Prunkstück des Schlosses und einer der wenigen guterhaltenen Festsäle aus der Zeit des großen Schlossbaus um 1600. Er ist zudem einer der originellsten seiner Zeit: Die freitragende Kassettendecke ist mit einer Serie von Jagdszenen bemalt - neben farbigen Stammbäumen des Hauses schmücken auch lebensgroße hervortretende Tierfiguren die Wandflächen.

Besonders sehenswert ist auch der Schlossgarten aus dem Jahr 1708. Er ist ein Paradebeispiel barocker Gartenarchitektur und ein einmaliges Zeugnis deutscher Gartenkunst seiner Zeit. Mit der Orangerie findet die Gartenanlage ihren baulichen Abschluss und gewährt einen traumhaften, fast unwirklichen Ausblick in das "liebliche" Taubertal.

Die Schlossanlage ist im Rahmen der ganzjährig angebotenen Standard- und Sonderführungen für Besucher zugänglich. In der ehemaligen Schlossküche kann sich der Besucher in die geheimnisvolle Welt der Alchemie entführen lassen. Das alchemistische Laboratorium und die einst umfangreiche Bibliothek wurden nach historischen Quellen rekonstruiert und sind heute als Dauerausstellung zu besichtigen. Der Ausstellungsbesuch kann mit einem Rundgang im Alchemiegärtchen abgerundet werden.

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