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Ausführlich über Baden (Baden lexikalisch)

Baden hat seinen Namen von den Markgrafen von Baden, die sich nach ihrem Stammsitz über den warmen Bädern von Baden-Baden (römisch Aquae) nannten. Der Ursprung der Familie, zu der auch die späteren Herzöge von Zähringen samt ihrer Seitenlinien gehörten, liegt im Bereich Kirchheim u. Teck, wo der Burgberg Limburg bei Weilburg zunächst namengebend war. Der Markgrafentitel kommt von der mit dem Herzogtum Kärnten verbundenen Markgrafschaft Verona, die während des Investiturstreits Herzog Berthold und seine Söhne innehatten.

Gegen Ende des 11. Jahrhunderts verließ die herzogliche Familie dem Raum Weilburg und setzte sich im Breisgau fest, wo sie sich nach dem Burgberg Zähringen nannte. Die herzogsgleiche Stellung hier, die mit weitgehenden Herrschaftsrechten im Raum der heutigen Nordschweiz verbunden war, beruhte auf einem Ausgleich mit den Staufern als Herzöge von Schwaben. Ebenfalls transferiert wurde die Familiengrablege im Kloster St. Peter in Weilburg, das in St. Peter im Schwarzwald neu errichtet wurde.

Die markgräfliche Familie fasste zu Beginn des 12. Jahrhunderts im alten Ufgau Fuß und errichtete ihre Burg über Baden-Baden; der ältere Besitzschwerpunkt im mittleren Neckarraum um Backnang und Stuttgart bestand zunächst weiter. Backnang nahm in dieser Zeit die Stelle der Familiengrablege ein, Stuttgart ging im Erbgang um die Mitte des 13. Jahrhunderts an die Grafen von Württemberg. 1112 ist die Benennung nach Baden erstmals urkundlich belegt.

Schwerpunkte der Markgrafschaft waren Pforzheim, Durlach (bei Karlsruhe), Baden-Baden, Emmendingen und Lörrach. Vom 16. - 18. Jahrhundert war die Herrschaft in die Linien Baden-Baden (katholisch) und Baden-Durlach (evangelisch) geteilt, die Teilung verhinderte eine einflussreiche Stellung in der Reichspolitik.

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Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden ließ sich ab 1698 in Rastatt, Markgraf Karl von Baden-Durlach ab 1715 in Karlsruhe eine barocke Residenz errichten. Beide Herrschaften waren ab 1771 wieder unter der Linie Baden-Durlach vereint.

1803 und 1806 wurde Baden unter der Protektion Napoleons wesentlich vergrößert, es gewann vor allem

Markgraf Karl Friedrich erfuhr eine Rangerhöhung zum Großherzog.

Baden war im 19. Jahrhundert ein Land, in dem sich Demokratie und Parlamentarismus freier entwickeln konnten als anderswo. Hier fanden die Ideen der Revolution von 1848/49 einen reichen Boden, hier fand vor allem die Reichsverfassung von 1849 starken Rückhalt in der Bevölkerung.

Schon nach dem Deutschen Krieg von 1866 strebte der Großherzog einen Anschluss des Landes an den Norddeutschen Bund an. Der Beitritt zum Deutschen Reich wurde allerdings erst im Gefolge des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 vollzogen. Nach der Revolution 1918 dankte der Großherzog ab, Baden wurde Freistaat.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Baden geteilt: Südbaden wurde unter den Namen "Baden" eigenes Land innerhalb der französischen Besatzungszone (Hauptstadt Freiburg), Nordbaden bildete mit Nordwürttemberg das Land Württemberg-Baden in der amerikanischen Zone. 1952 schlossen sich diese zwei mit (Süd-)Württemberg-Hohenzollern zum heutigen Bundesland Baden-Württemberg zusammen


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