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Bodman

Bodman selbst besteht aus dem langestreckten neueren Ortsteil im Westen und dem alten Ortsteil um die Kirche im Osten. In deren unmittelbarer Nachbarschaft wurde die karolingische Pfalz ergraben, hier steht auch das frühere Amtshaus und jetzige Schloss der Grafen von Bodman.

Bodman, die Kirche im Ortskern

Bodman war im Frühmittelalter ein Zentrum des Königsguts und wohl Standort eines zunächst alemannischen Herzogshofs, dann eines Königshofs, in dessen Nähe in karolingischer Zeit eine Pfalz errichtet war. Von diesem Besitzkomplex wurden kleinere Teile im 10. und 11. Jahrhundert an die Kirche geschenkt, die Hauptmasse blieb jedoch beim Reich und wurde von Friedrich Barbarossa um 1160/70 den Herren von Bodman zur Verwaltung übertragen. Aus dem Verwaltungsauftrag wurde mit der Verpfändung des Reichsbesitzes 1277 durch König Rudolf von Habsburg ein Pfand-, später durch Verzicht auf die Einlösung ein Besitzrecht.

Die karolingische Königspfalz lag unmittelbar an der Kirche am Seeufer, der Königshof wird etwas oberhalb dieser Stelle, in der Nähe des sog. "Königsweingartens" lokalisiert.

Oberhalb des Ortes stehen das Kloster Frauenberg und die Ruine Altbodman. Ersteres ist die Stelle einer Burg, die 1307 abbrannte und daraufhin dem Kloster Salem geschenkt wurde. Nach der Familiensage überlebte die Brandkatastrophe nur ein Säugling, der von seiner Amme in einem Kessel gepackt und aus dem Fenster geworfen wurde (vermutlich wurde er eher abgeseilt). Die westlich auf der Höhe stehende Burg Altbodman wurde angeblich als Ersatz für die verbrannte und verkaufte Burg auf dem Frauenberg erbaut.

Neuere archäologische Untersuchungen (Martin, 2008) haben die Wahrscheinlichkeit ergeben, dass die Alte Burg Bodman, die auf dem Frauenberg, zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Die heute Altbodman genannte Burg ist die, die 1296 "neue Burg" genannt wurde.

Das Schloss der Grafen von Bodman liegt oberhalb der Kirche. Es wurde 1757 nach Plänen des Konstanzer Stadtbaumeisters Johannes Steyer erbaut und 1831/32 unter Leitung von Johann Baptist Wehrle, einem Schüler Weinbrenners, erweitert. Den Gartenflügel fügte 1907 - 09 der Münchner Architekt Emanuel v. Seidl hinzu. Wohnsitz der von Bodman, die seit 1902 den Grafentitel führen, ist das Schloss seit der Erweiterung 1832.

Schloss Bodman, Vorderseite

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